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Sanktionen gegen Russland und den Iran: Wie amerikanische Finanzbeamte zu Wirtschaftskriegern werden.
VON KERSTIN KOHLENBERG UND MARK SCHIERITZ
Als Daniel Glaser im Februar dieses Jahres sein Büro in Washington betritt, wird ihm schnell klar, dass seine Waffe bald wieder gebraucht werden wird. Der ukrainische Machthaber Viktor Janukowitsch ist nach Russland geflohen, gleich wird Glaser ins Weiße Haus gerufen werden, und dann wird er sich an die Arbeit machen. Daniel Glaser ist ein Krieger. Er hat gegen den Iran, gegen Nordkorea, Kuba, Somalia, den Sudan, den Jemen und Simbabwe gekämpft. Seit jenem Tag im Februar kämpft er gegen Russland. In den meisten dieser Länder ist Glaser nie gewesen. Er hat während seiner Einsätze keine einzige Patrone verschossen. Glasers Waffe ist das Geld.
Wer den Zugang zu diesem Netz kontrolliert, der verfügt über sehr viel Macht. An einem sonnigen Septembermorgen sitzt Glaser wieder in seinem Büro in Washington und betrachtet stolz den Schaden, den seine Waffe unlängst angerichtet hat: Der Rubel ist auf einem historischen Tief, der Aktienmarkt in Russland um mehrere Prozent abgerutscht. „Etwas in dieser Größe haben wir noch nicht gemacht. Aber wir lernen bei jedem Einsatz dazu“, sagt er.
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